Traumpfad 4-Berge-Tour Bell/Eifel
Bei herrlichem Spätsommerwetter trafen sich 13 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde, sowie Wanderhündin Toni, bei Bell/Eifel, ein paar Kilometer westlich des Laacher Sees.
Unsere Wanderung führte uns auf das Gelände von ehemaligen Vulkanen. Hier wurde seit Jahrhunderten Tuff, also verhärtete Vulkan-Asche, abgebaut. Eine Besonderheit ist hier die hohe Dichte des Tuffs, die ihn für den Backofenbau prädestinierte. Und so entwickelte sich bei Bell über Jahrhunderte ein reger Steinbruchbetrieb. Diese lange verwachsenen Wunden drücken der Landschaft einen besonderen Stempel auf. Aber der Mensch hat auch in anderer Hinsicht Interessantes hinterlassen.
Schon nach ein paar Metern kamen wir zum ersten Fotomotiv: Zahlreiche liebevoll hergestellte und bemalte Nistkästen.
Nach gut 1 km erreichten wir die „Marxe Ley“, einen alten Steinbruch, den man nur durch eine enge Schlucht erreichen kann.
Bei km 3,5 fanden wir knapp unterhalb des Gipfels des „Gänsehals“ einen tollen Rastplatz mit Fernsicht auf den Laacher See, den Westerwald und das Neuwieder Becken. Hier haben wir auch eine erste Rast eingelegt.
Im weiteren Verlauf kamen wir an einer Motocross-Strecke vorbei. Wir hatten Glück, denn einer der dort trainierenden Motocross Fahrer fühlte sich aufgrund der unerwarteten Zuschauer veranlasst, uns einige heiße Runden mit zahlreichen „Stunts“ zu präsentieren. Viel Applaus und die „La Ola-Welle“ waren sein verdienter Lohn.
Kurz danach standen wir vor einer schwarzen Wand aus Bimsstein mit einigen begehbaren Höhlen, der „Sandkaul“.
Schon 5 Minuten später erschloss sich uns von einer gut gesicherten Lava-Kanzel aus ein schöner Blick auf den Laacher See.
Nach kurzem Abstieg erreichen wir die Genoveva-Höhle. In der künstlich angelegten Basalt-Höhle wurden früher Mühlsteine abgebaut und gefertigt. Die Mühlsteine wurden direkt aus dem anstehenden Basalt gehauen. Entsprechende Formspuren waren zahlreich vorhanden.
Für eine Besichtigung der Höhle hatten wir glücklicherweise Taschenlampen dabei.
Dieser verwunschene Ort war Drehort der ARD-Produktion „Rumpelstilzchen“. Wen wundert es?
Weiter ging es, vorbei an weiteren hübschen Fotomotiven, teilweise über Moorstege, zum Erlenbrunnen. Das kohlesäurehaltige Wasser ist trinkbar und sehr, sehr mineralienreich. Fast alle haben probiert. Neue Fans hat das Wasser aber kaum gefunden…
Als letztes Highlight warteten die steilen Tuffwände des Rauhbuur auf uns. Eine Viertelstunde später und nach insgesamt 14,2 km kamen wir wieder am Parkplatz an.
Es waren zwar insgesamt 420 Höhenmeter zu bewältigen. Aber die Tour bot so viel Abwechslung, dass wir die Anstrengungen kaum bemerkt haben.
Den Abschluss bildete ein Besuch der nur wenige Kilometer entfernten Vulkan-Brauerei in Mendig, wo wir wieder einmal sehr gut bewirtet wurden.
Die nächste Wanderung des SSV Happerschoss findet am 29.10.2023 statt. Jeder ist zum „Schnupperwandern“ herzlich eingeladen.
Hans-Peter Sperber